Freitag, 13. Juli 2012

Kardinal Meisner und die Beschneidung


 Leserbrief an "martinus" zu Ausgabe Nr. 27 vom 08.Juli 2012
Sehr geehrte Redaktion!

Mit Entsetzen habe ich auf Seite 5 des „martinus“ die scharfe Kritik des Kölner Kardinals Joachim Meisner am Urteil des Kölner Landgerichts gelesen, wonach Beschneidungen von Jungen strafbar sind. Der Kardinal erwartet, dass dieser „Eingriff in die Religionsfreiheit zurückgenommen wird“. Die Beschneidung ist kein Teil dieser Religionen sondern ein religiöses Ritual, welches Religionsführer irgendwann einmal eingeführt haben. Die nicht medizinisch indizierte Beschneidung ist ein Eingriff in die Menschenrechte, sehr häufig mit Krankheiten, Tod, lebenslangen Beschwerden und übermäßiger Verstümmelung verbunden. Dass ein Kardinal dieses bösartige Ritual verteidigt ist unverständlich. Im Mittelalter war die Hexenverbrennung Teil der Religionsfreiheit, ich glaube, Menschen, die die Beschneidung verteidigen sind immer noch im Mittelalter. Ich finde es sehr traurig, dass Sie diese Botschaft in der Kirchenzeitung auch noch weiterverbreiten und damit vielen Menschen suggerieren die Verstümmelung anderer Menschen aus religiösen Gründen wird von der katholischen Kirche auch noch unterstützt.

Ich würde mich freuen, wenn sich die Diözese Eisenstadt von dieser Aussage distanziert.

mit freundlichen grüßen
franz kaiser


Antwort: Ausgabe Nr. 27 vom 8. Juli

S.g. Herr Kaiser,

die Diözese Eisenstadt - und schon gar nicht die Redaktion des "martinus" muss sich von der Aussage eines Deutschen Kardinals distanzieren. Wir sind ein berichterstattendes Medium, die Aussage fand nicht in einem unserer Kommentare (Meinungsartikel) statt.
Ich werde ihren Brief jedoch als Leserbrief abdrucken.

Freundliche Grüße,
Walter Fikisz


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