Montag, 5. Januar 2015

Kohlmaier sieht seine Kurien-Kritik von Papst Franziskus bestätigt

Die Kirchenreform ist Dr. Herbert Kohlmaier, Gründungsmitglied und langjähriger Vorsitzender der Laieninitiative, ein wirkliches Herzensanliegen. Natürlich gehört dazu auch die Forderung einer Vatikan-Reform, verbunden mit einer Kurien-Kritik.
Für seinen Gastkommentar in der Wiener Zeitung vom 20. Mai 2010 Die Männer im Vatikan begehen Verrat an Jesus erhielt er im Dezember 2010 einen Brief aus dem Vatikan mit der Aufforderung sich zu entschuldigen. Kohlmaier legte daraufhin den Gregorius-Orden zurück - siehe meinen Blog-Beitrag Kohlmaier gibt päpstlichen Orden zurück.

Anlässlich der Kurienkritik von Papst Franziskus, der in seiner Weihnachtsansprache vor den Kardinälen von 15 kurialen Krankheiten sprach, sieht sich Kohlmaier mit seiner Kritik bestätigt. Und er wagt eine Anfrage an den Nuntius: "Erwartet der Vatikan weiterhin eine Entschuldigung von mir?"


Sehr geehrter Herr Nuntius,

im Dezember 2010 erhielt ich von einem in der Kurie tätigen Herrn Erzbischof (nicht einer Diözese, sondern wahrscheinlich längst verstorbener Christen in irgendeinem Winkel der antiken Welt)
eine Aufforderung, mich zu entschuldigen. Ich sei nämlich Inhaber des päpstlichen Gregorius-Ordens und hätte öffentlich erklärt, dass die Männer im Vatikan Verrat an Jesus begehen würden.

Ich antwortete, dass eine Entschuldigung eine Schuld voraussetze, und einer solchen sei ich mir keineswegs bewusst. Ich würde daher den Orden zurückgeben, was ich dann auch tat.

Die kürzlich von Papst Franziskus ausgesprochene scharfe Kritik an der Kurie entschuldigt nicht nur meine seinerzeitige Aussage, sondern bestätigt sie auf unübertreffliche Weise.

Ich erlaube mir daher die Anfrage, ob der Vatikan weiterhin von mir eine Entschuldigung erwartet. Ich tue dies keineswegs, weil ich den Orden wieder erhalten möchte.
Aber an sich hätte ich mir ja nun einen ganz besonderen verdient, weil ich bereits vor vier Jahren laut und deutlich im Sinne des derzeitigen Bischofs von Rom gesprochen habe.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Herbert Kohlmaier

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