Mittwoch, 18. Januar 2012

Pfarrzusammenlegung ist keine Vorwärtsstrategie sondern nur eine Notlösung


Leserbrief zu dem obigen Beitrag in den Oberösterreichischen Nachrichten:

In Stein gemeißelt scheint hingegen die unselige unbedingte Verpflichtung zur Ehelosigkeit für röm. kath. Priester zu sein – der Hauptgrund für den dramatischen Priestermangel. Niemand würde über Pfarrzusammenlegungen auch nur nachdenken, wenn es durch die Zulassung auch von verheirateten Männern und Frauen zum Amt genügend Priester gäbe. Der Theologe Peter Trummer aus Graz bringt es auf den Punkt: „Pfarrzusammenlegungen sind ein ökologischer, spiritueller und sozialer Wahnsinn: Kein Priester kann mehrmals am Tag dieselben Mysterien mit Menschen feiern, die er immer weniger kennt oder seelsorgerlich betreuen kann“. Wir brauchen daher nicht weniger Gemeinden, sondern mehr, mit jeweils einen eigenen Priester vor Ort.
Es wird immer deutlicher: Die hier vorgeschlagenen Strukturveränderungen berühren die Kirche an ihrem Lebensnerv. Sie gehen zu Lasten des vertrauten und Vertrauen erweckenden pastoralen Nahbereichs. Es verstärkt sich immer mehr der Eindruck, dass nicht die pastorale Vision, von der Kardinal Schönborn immer wieder spricht, sondern der personelle Ressourcenmangel Schrittmacher dieser Entwicklungen ist. Wer aber noch immer glaubt, mit Pfarrzusammenlegungen, Seelsorgeräumen, und vielleicht ausländischen Priestern den bestehenden Seelsorgenotstand beseitigen zu können, handelt verantwortungslos.

Mag. Ludwig Puchinger


Link:
Puchinger's Blog

3 Kommentare:

Peter hat gesagt…

Wenn der Niedergang in der Kirche durch den Personalmangel verursacht wurde, wie behauptet wird, frage ich mich, wie konnte es dann dazu kommen, wo es doch früher genug Priester gab? Also liegt es nicht an der Zahl, sondern an der mangelnden Qualität der Priester und der Laien. Wenn jetzt nur die Zahl der Führungskräfte erhöht wird, heißt das nicht, dass es mit der Kirche aufwärts geht. - Ich muss mich ändern, und vielleicht auch du. Dann wird's besser.

Anonym hat gesagt…

@Peter
Sie sind hier wohl auf dem falschen Blog.

Merke: Kirchen"reformer" wollen niemals und auf keinen Fall sich selbst ändern, sondern wollen nur die Kirche und den Glauben an ihren eigenen Willen anpassen.

Markus Ankerl hat gesagt…

namenlose Feigheit, unhinterfragte Vorurteile, kirchenhistorisches Nichtwissen und Polemik schrieb ... am 19. Jänner um 14.46.