Nun hat Georg Lang in den neuesten Pfarrnachrichten der Pfarre St. Margarethen (1/2013 Feber-April) ausführlich zu seinem Rücktritt Stellung genommen. Ein beeindruckender und offener Beitrag, für den man Pfarrer Lang danken muß.
Liebe Pfarrfamilie!
Wie die meisten bereits wissen, hat sich eine Änderung meines Dienstes ergeben. Ich bin mit Jahresende von meinem Dienst als Generalvikar und allen damit verbundenen Aufgaben zurückgetreten. Es war meine Entscheidung. Auf meine Bitte hin hat mich unser Bischof ab 1. Jänner 2013 von meinen Pflichten entbunden.
Es war Wunsch des Bischofs, dass eine gemeinsame Erklärung herausgegeben werden sollte. Dem habe ich zugestimmt. In den Medien wurden dann die Gründe dafür publiziert. Allerdings wurde diese gemeinsame Erklärung ein wenig bis stark verändert, sodass ich etwas richtigstellen möchte.
Es heißt dort: „…dass die administrative Erledigung der Alltagsgeschäfte nicht meinen persönlichen Vorstellungen entsprochen haben.“ Mir ist es nie ums „Administrative“ gegangen. Es waren schon die Inhalte und auch Entscheidungen, die ich immer öfter nicht mehr mittragen konnte bzw. die ich nicht aus voller Überzeugung verantworten konnte.
Als weiterer Grund wurde genannt: „Dass er sich wieder ganz der Pfarrseelsorge widmen will.“ Auch das war nicht der Grund meines Rückzugs.
Im Gegenteil: Dieser Rückhalt in der Pfarre war für mich sehr wichtig. Es war natürlich sehr viel Arbeit, beides – vor allem die vielen Termine – unter einen Hut zu bringen. Aber es war möglich. Das Leben in der Pfarre hat mich oft „gerettet“, wenn ich von meinem Dienst gekommen bin und wieder mit „normalen“ Menschen Gottesdienst feiern durfte oder seelsorgliche Aufgaben in Angriff genommen wurden. Ja, ich bin gerne Pfarrer. Deshalb habe ich die Pfarre auch als Generalvikar behalten – und der Bischof hat dies damals auch gutgeheißen. Und ja, ich bin auch gerne in St. Margarethen Pfarrer. Aber dies war kein ausschlaggebender Grund für meinen Rücktritt. Die Einzelheiten habe ich dem Bischof mitgeteilt und ich werde sie nicht öffentlich weitergeben. Ich weiß, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Keine Sorge: mir geht es gut. Ich bin in kein Loch gefallen und habe auch keine Depressionen. Ich bin Priester geworden – war auch als Generalvikar „nur“ Priester – und bin es jetzt auch noch. Mehr kann ich nicht sein. Mir ist es nie um Titel oder Gewänder gegangen. Für manche ist dies wahrscheinlich nicht zu verstehen.
Ich danke allen – vor allem in der Pfarre, aber auch den Mitarbeitern im Bischofshof – die mich in dieser Zeit unterstützt haben und Verständnis für mich hatten und die mich im Gebet begleitet haben. Danke allen!
Euer Pfarrer Georg Lang
Für mich kommt Folgendes zum Ausdruck:
- es gab eine gemeinsame Erklärung zum Rücktritt, die aber offensichtlich ohne Rücksprache in geänderter Form veröffentlicht wurde
- es kam zu Meinungsverschiedenheiten zwischen Generalvikar und Bischof über den Führungsstil und wegen inhaltlicher Fragen
- die "Einzelheiten" hat der Generalvikar dem Bischof gesagt, wird sie aber nicht veröffentlichen
2 Kommentare:
Pfarrer Georg Lang ist ein äusserst beliebter und liebenswürdiger Seelsorger mit edlem Charkater und dem herz am rechten flck, geschätzt von vielen Gläubigen und den meisten burgenländischen priestern!
Nach dieser Causa dürfte sich wohl kein Priester mit Anstand und seele im Leib für so einen Job interessieren... aber der eine oder andere Mietling in des bischofs dunstkreis hat sich dann noch immer gefunden.
Vielleicht mach der Gidid ja aber auch demnächst seinen Zeremoniär zum neuen Generalvikar, wie man in Wien hört, soll Frater Hans-Ulrich Möring den Deutschen Orden verlassen und sich auf die diözese Eisenstadt weihen lassen wollen... Wir dürfen gespannt sein!
Sehr lieb wurde das geschrieben. Für uns war Pfarrer Lang wie ein Familienmitglied und er fehlt uns sehr. Und wäre ich an der Stelle von unserem Bischof würde ich keinen Schritt mehr in unsere Ortschaft setzen.
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