Dienstag, 30. November 2010

"Intern regeln" oder einfach vertuschen?


Im Kurier vom 30.11. kritisiert Pfarrer Liedl (74) seine Alters- und Amtskollegen Mikovits, Zechmeister und Jestl: "Es ist schäbig, wenn man einen Bischof in einer so großen Öffentlichkeit kritisiert. So etwas gehöre intern geregelt."

Nur: wie soll das gehen, wenn der "Dialog" aufgekündigt ist!? Die Zeiten von devotem Gehorsam, Vertuschen, Aussitzen und "blind durch Dick und Dünn" sind Gott sei Dank vorbei. Dialog auf "gleicher Augenhöhe" ist notwendig.

Pfarrgemeinderat steht hinter Pfarrer Seifner
Oberwart: Trotz Gewalt-Anschuldigungen gegen den Pfarrer steht die Kirche weiter zu ihm.

Kundgebung während der Heiligen Messe. "Wir, die Pfarrgemeinderäte der katholischen Pfarre Oberwart, möchten hiermit deutlich zur Kenntnis bringen, dass wir dankbar sind, einen Priester als Stadtpfarrer zu haben, der sehr darum bemüht ist, als Priester den Sendungsauftrag Jesu in unserer Zeit heute zu erfüllen (. . .)"

Geeint steht der Oberwarter Pfarrgemeinderat hinter Erich Seifner, das demonstrierten die Mitglieder auch am Sonntag während der Heiligen Messe. Seifner, der in den Medien stark für seine Unterrichtsmethoden kritisiert wurde und dem auch Handgreiflichkeiten gegen Schüler vorgeworfen wurden, ist nicht bereit, eine Stellungnahme gegenüber dem KURIER abzugeben.

Aufklärung. Wie berichtet, bemüht sich die Diözese um Aufklärung der Anschuldigungen gegen Seifner und hat deshalb die Ombudsstellen eingeschaltet. Montagnachmittag waren noch keine Beschwerden bei den eingerichteten Stellen eingegangen, erklärt Barbara Horvath-Piroska von der Diözese.

Die drei Geistlichen, die Bischof Ägidius Zsifkovics und Erich Seifner teils im KURIER und teils im ORF Report öffentlich kritisiert haben, hätten keine Konsequenzen zu fürchten, ist aus der Diözese zu erfahren. Gerüchte, dass die beiden Priester Josef Mikovits, Emmerich Zechmeister und Dechant Alfons Jestl bereits nach Eisenstadt zitiert wurden, seien falsch.

Pfarrer Johann Liedl aus Grafenschachen fand die Kritik der Priester nicht richtig. "Es ist schäbig, wenn man einen Bischof in einer so großen Öffentlichkeit kritisiert", sagt Liedl. So etwas gehöre intern geregelt. Er hält auch den Bischofswechsel für notwendig. "Es ist nicht leicht, Pfarrer zu sein. Bischof Iby hat meiner Meinung nach keinen engen Kontakt zu den Priestern gehalten", sagt Liedl, der 49 Dienstjahre hinter sich hat. Konsequenzen für seine Kollegen erwartet Liedl nicht. "Manche sind schon fast in Pension, was soll es da noch für Konsequenzen geben?"

3 Kommentare:

Robert hat gesagt…

Schon interessant, wie Pfarrer Liedl einerseits "Schäbigkeit" feststellt jenen Priestern gegenüber, die Bischof Zsifkovics kritisieren (= "unter-scheiden"), andererseits Pfarrer Liedl im selben Atemzug Bischof Iby schlecht macht.

Damit tut er selber genau das, was er anderen vorwirft!

Dekanats-kfb hat gesagt…

Die kfb-Dekanatstreffen in Oberwart waren früher jedes Mal ein wunderbares Erlebnis, man freute sich richtig darauf. Das Kontaktzentrum stand uns offen, man konnte vor der Kirche parken. Die Oberwarter durften in der Küche eine mundende Krautsuppe für alle vorbereiteten.
Mit Dr. Erich Seifner als Pfarrer von Oberwart kam alles anders: der Parkplatz vor der Kirche wurde mit einem Schranken versperrt und man musste oben parken. Die Küche durfte nicht mehr benutzt werden...
Die kfb wich zunächst in die Bauernschule aus, bis schließlich die Dekanatstreffen in den verschiedenen Pfarren durchgeführt wurden.
Was auch sonst alles passiert sein mag: die kfb hat er jedenfalls aus dem Kontaktzentrum schnell hinaus bekommen.

Anonym hat gesagt…

Ja,ja die gute alte Zeit. Das Kontaktzentrum stand für die kfb und alle diözesanenen Veranstaltungen zur Verfügung. Es war toll in Oberwart, aber hat man sich auch gefragt, wer die Unkosten dafür bezahlt hat. Sicher nicht die Diözese. Strom-,Reinigungs-, Heizungskosten wurde alles von der Pfarre Oberwart getragen. Warum ist man nicht in der Bauernschule geblieben. Weil man dort nicht gratis eine Veranstaltung abhalten konnte, sondern immer Miete bezahlen musste. Warum hat man die Treffen nicht schon immer auf die Pfarren des Dekanates aufgeteilt? Bezüglich des Parkplatzes vor der Kirche ist nur soviel zu sagen, dass der Kirchenplatz kein Parkplatz ist. Es gab und gibt genug Parkmöglichkeiten rund um die Kirche.