Die „guten, alten Zeiten“ finden in unserer Diözese wieder Auferstehung. Unter anderem darin, dass - wie zu Bischof Laszlo’s Zeiten - auch unser Diözesanbischof Zsifkovics offensichtlich (zusammen mit Bischof Iby) sämtliche Firmungen (also auch die sog. „Zwischenfirmungen“) selber spenden möchte.
Selbstverständlich ist es sehr zu begrüßen, dass unser Diözesanbischof möglichst umfassenden Kontakt zu den Gläubigen unserer Diözese knüpft, gerade auch in Richtung Jugend hin. Der negative Beigeschmack - die unerwünschte oder vielleicht gar erwünschte Nebenwirkung - dabei ist, dass es – wohl aufgrund der dadurch entstehenden vielen Firmspendungs-Termine – „Zentralfirmungen“ in den größeren Pfarren der Dekanate geben wird. Kleinere Pfarren werden also zur Firmspendung in größere Pfarren kommen müssen.
Bei den älteren LeserInnen meines Blogs werden da wohl Erinnerungen wach an die Zeit, als man vor dem Stephansdom in Wien in einer unendlich scheinenden Reihe angestellt war, um nach langer Wartezeit im Stephansdom dann in einer Minute gefirmt zu werden.
Es stellt sich hier die Frage, was wichtiger ist, die Spendung des Firmsakramentes in Form eines „Massenauftriebs“ oder der Versuch, jungen Menschen in überschaubarem Rahmen und vor allem dort, wo sie wohnen und leben, nämlich in ihrer eigenen Pfarrgemeinde, eine persönliche Sakramentenspendung zu ermöglichen. Wenn Firmung tatsächlich den Sinn hat, Jugendliche zu motivieren, selbstverantwortlich, engagiert und freudig am pfarrlichen Leben teilzunehmen und dieses mitzugestalten, dann kann es nur einen Weg dafür geben, die Firmspendung in der jeweiligen eigenen Pfarrgemeinde.
Zudem wird erzählt, dass die – in kluger, pastoraler Weitsicht – von Bischof Iby nicht zwingend notwendigen FirmpatInnen wieder eingeführt werden sollen. Welche Argumentationsprobleme die Pfarrgemeinden dadurch wieder zu meistern haben, wenn FirmpatInnen nicht die kirchenrechtlichen Voraussetzungen (z.B. wegen Scheidung) erbringen können, sei schon jetzt festgehalten.
Ob mit dieser Vorgangsweise die von unserem Bischof gewünschte „einladende Kirche“ umgesetzt wird oder nicht doch eine "ausschließende", muss wohl gefragt werden. Ist das der „neue Weg“ (vgl. Apg 9,2) in unserer Diözese?
Abschließend wäre es nicht uninteressant zu wissen, in und mit welchen Gremien diese Zentralfirmungen beschlossen worden sind. Oder gilt in unserer Diözese nur mehr der Satz „L’État c’est moi – Der Staat bin ich!“ des französischen Monarchen Ludwig XIV.?
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