Am 1. November hat Bischof Zsifkovics in Burgenland-Heute sein erstes großes Interview gegeben. Zu seinen inhaltlichen Aussagen werde ich noch Stellung nehmen. Heute möchte ich die Aussagen zu seinen Personalentscheidungen kommentieren:
- Seine Aussage und Rechtfertigung, dass "Personalentscheidungen aufgrund von Pensionierungen ohnehin angestanden sind" ist besonders unglaubwürdig.
Sowohl Caritasdirektor Markus Glatz-Schmalleger als auch Ex-Regens Johannes Pratl sind meilenweit weg von einer Pensionierung.
Offensichtlich will oder kann der Bischof inhaltlich nicht begründen, warum er diese beiden verdienstvollen und allseits anerkannten Mitarbeiter nicht mehr haben wollte. Das Diözesanvolk hat aber ein Recht darauf, das zu wissen! - Der Radikalumbau bei allen Führungskräften wurde bisher ausschließlich kirchenrechtlich begründet. Dass ein neuer Bischof seine Mitarbeiter frei auswählen kann steht ja außer Zweifel. Freie Auswahl heißt aber nicht Willkür und muss auch inhaltlich begründet werden. Und bei allen Entscheidungen müssen zuerst die Auswirkungen auf das Wohlergehen der Diözese berücksichtigt werden und erst in zweiter Linie (wenn überhaupt) persönliche Befindlichkeiten.
Denn was bei den Personalentscheidungen vor allem Kritik und Unbehagen auslöst ist wie in der Kirche Burgenlands seit neuem miteinander umgegangen wird sowie die Auswahl der neuen Kandidaten.
Diesbezüglich hat Bischof Zsifkovics noch ganz großen Erklärungsbedarf und sehr viel Porzellan zu kitten. Denn die bisherige Vorgangsweise gleicht dem Sprichwort "Wie ein Elefant im Prozellanladen". - Was weiters aufregt und für Unverständis sorgt ist die Tatsache, dass zusätzliche Leitungsfunktionen in der Diözesankurie geschaffen wurden, die es bisher nicht gegeben hat und die zusätzliche Hierarchiestufen und Kosten verursachen: Moderator der Diözesankurie, zwei Bischofsvikare.
Besonders bizarr ist die Schaffung des Moderators der Diözesankurie. Keine einzige (!) Diözese sonst in Österreich hat so etwas. Nur die kleinste Diözese (Eisenstadt) braucht diesen zusätzlichen Verwaltungs- und Leitungsjob. Es hat den Eindruck, da geht es um einen Versorgungsjob für seinen Weggefährten und "Mann fürs Grobe", Petar Ivandic. - Auch wenn sich der Bischof in all diesen Punkten einer inhaltlichen Begründung entzogen hat, so wird er auf Dauer diese Verweigerung nicht aufrecht erhalten können.
Der neue Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics hat am Montag dem ORF Burgenland erstmals ein Interview gegeben.
Das Burgenland-Heute Interview ist bis 7.11. in der ORF-TV-Thek zum Nachhören verfügbar.
1 Kommentar:
Der Bischof ist niemand Rechenschaft schuldig er ist frei in der Wahl seiner Mitarbeiter also muß er seine Wahl auch nicht begründen das Kirchenrecht ist da ganz klar
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