Samstag, 24. September 2011

Bischof Zsifkovics: „Verwässerte Kirche kann sich nicht profilieren“


Geistlicher Impuls von Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics beim Seelsorgertag in Eisenstadt
(martinus.at >>) „Wir haben weitgehend das Eigentliche aus dem Blick verloren. Die übermäßig kritische kirchenpolitische Diskussion, Strukturdebatten und kircheninterne Lagerbildungen verdunkeln die wahre Gestalt der Kirche“, so der Diözesanbischof in seinem Impulsreferat. Dadurch werde von den Menschen nur die soziologische, nicht aber die göttliche Dimension der Kirche wahrgenommen. Doch nur diese Dimension könne der Kirche langfristig Anziehungskraft verleihen und Menschen langfristig binden. Dabei helfen die Strukturen der Kirche, „die nicht Selbstzweck sondern Unterstützungssysteme sind, um dem eigentlichen Ziel, nämlich der Lebendighaltung des Glaubens zu dienen.“
Das derzeitige Erscheinungsbild, so Zsifkovics weiter, entspräche einem von der Liturgie abgekoppeltem „Kulturchristentum“. Dieses gelte es zu überwinden. „Wir dürfen dabei aber niemals versuchen, eine Kirche zu basteln, die allen passt. Denn eine verwässerte und profillose Kirche kann sich nicht profilieren.“ Ein weichgespülter und der Welt angepasster Glaube, der zwar modisch sei, aber Gott aus den Augen verloren hat, sei weder attraktiv, noch schaffe er eine Identifikation mit der Kirche. Was es heute mehr denn je brauche, „sind Menschen die von Gott begeistert sind und in Wort und Tat begeisternd von ihm Zeugnis geben.“
Der Seelsorgertag wird traditionell zu Beginn des neuen Arbeitsjahres abgehalten. Eingeladen sind alle Priester, Diakone und pastoralen Mitarbeiter/innen der Diözese.



Zsifkovics: Neuevangelisierung auch innerhalb der Kirche nötig
Eisenstädter Bischof präsentiert bei Seelsorgetag geistlichen Schwerpunkt des nächsten Arbeitsjahres - Kirche muss wieder mehr sein als "Kulturchristentum"
Einen missionarischen Aufbruch benötigt die Kirche nicht nur nach außen hin, sondern auch nach innen. Das betonte der Eisenstädter Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics bei einer programmatischen Ansprache zu einem diözesanen Seelsorgetag am Donnerstag vor Priestern, Diakonen und pastoralen Mitarbeitern. "Neuevangelisierung muss zuerst im Innern der Kirche, bei den einzelnen Christen, vor allem auch bei den Mitarbeitern der Kirche beginnen." Eine solche "kircheninterne Evangelisierung" bedeute "in erster Linie die Glaubensbildung und die Glaubensvertiefung der Gläubigen selbst, damit sie fähig werden, über ihren Glauben Auskunft zu geben", so Zsifkovics, der das neue Arbeitsjahr daher bewusst dem Thema Neuevangelisierung sowie der Kinder- und Jugendpastoral widmen möchte.
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