Die Front zwischen der Pfarrer-Initiative rund um Helmut Schüller und Erzbischof Schönborn ist verhärtet, doch manche Katholiken gehen schon längst eigene Wege und feiern selbst Messen ganz ohne Priester. Und auch die Kirchenobrigkeit lässt in einigen Pfarren zu, was sie als Forderung der Kirchenreformer noch ablehnt: In Wien etwa sind ganz offiziell verheiratete katholische Priester der unierten Ostkirchen im Einsatz. Eine Reportage von Eva Maria Kaiser.
ORF-Report vom 13.9.2011 >>
3 Kommentare:
Wie geheim ist eine Untergrundfeier, wenn sie im Internet publiziert wird ???
Die niederländischen Dominikaner haben Anfang 2007 die Broschüre "Kirche und Amt - Der Weg zu einer Kirche mit Zukunft" veröffentlicht und als „Beitrag zu einer erneuerten und vertieften Auseinandersetzung” über Kirche und Amt an alle Pfarreien in den Niederlanden verteilt.
Die Niederländischen Bischöfe teilten am 31. August 2007 mit, das Plädoyer der Dominikaner sei „mit dem Glauben der römisch-katholischen Kirche völlig unvereinbar“. Diese Bemerkung hat die Dominikaner schmerzlich berührt. „In keiner Weise widersetzen wir uns dem Glauben unserer Kirche, aber an die kirchlichen Regeln zur Leitung der Gottesdienste haben wir Fragen“, schreiben sie in einem Brief an Kardinal Simonis.
Vielleicht entstand dieser Verdacht wegen einiger Medien, die den Eindruck erweckten, die Dominikaner stellten das Priesteramt überhaupt in Frage. „Es geht uns darum, die Gottesdienstleitung in einer Notsituation zu verbreitern“, sagt Vocking. „Örtliche Glaubensgemeinschaften wollen gemeinsam das Zeichen von Brot und Wein feiern. Es geht in der Kirche um die Gemeinschaft die lebt, teilt und feiert. Das ist wichtiger als die Anzahl verfügbarer Priester.“
Im folgenden als Auszug die Schlussfolgerungen des 17-seitigen Papiers:
Mit Nachdruck plädieren wir dafür, dass unsere kirchlichen Gemeinden, vor allem die Pfarreien, in der heutigen vom Mangel an zölibatären Priestern gezeichneten Notsituation in kreativer Weise ihre theologisch verantwortete Freiheit ergreifen und erlangen, indem sie aus ihrer Mitte ihre eigenen Gemeindeleiter/innen bzw. ein Team von Gemeindeleiter/innen wählen.
Auf Grund der vom Zweiten Vatikanischen Konzil ausdrücklich festgestellten Vorrangsposition des „Volkes Gottes” vor der Hierarchie ist von den Diözesanbischöfen zu erwarten, dass sie in gutem Einvernehmen diese Wahl durch ihre Handauflegung bestätigen.
Sollte ein Bischof diese Weihe oder Ordination mit Argumenten verweigern, die mit dem Wesen der Eucharistie nichts zu tun haben, dann dürfen die Pfarreien darauf vertrauen, dass sie dennoch echt und wahrhaftig Eucharistie feiern, wenn sie unter Gebet Brot und Wein teilen.
Wir plädieren dafür, dass die Pfarreien in dieser Angelegenheit mit mehr Selbstvertrauen und Mut handeln. In vergleichbaren Situationen können sich die Pfarreien in ihrem Verhalten gegenseitig bestätigen oder notfalls korrigieren. Es ist zu hoffen, dass die Bischöfe in dieser relativ neuen Praxis in Zukunft ihren Auftrag zum Dienst einlösen, indem sie die örtlichen Vorsteher/innen in ihrem Amt bestätigen.
Zum Schluss weisen wir noch einmal drauf hin, dass dieses Plädoyer auf Aussagen des Zweiten Vatikanischen Konzils sowie auf theologischer und pastoraltheologischer Fachliteratur beruht, die seit diesem Konzil in Büchern und Zeitschriften erschienen ist. Der Schweizer Pastor Kurt Marti, wegen seiner scharfen, sehr zutreffenden und wahren Aussagen bekannt, hat einmal geschrieben:
Wo kämen wir hin,
wenn alle sagten „wo kämen wir hin“
und niemand ginge,
um einmal nachzuschauen,
wohin man käme,
wenn man ginge.
http://www.we-are-church.org/int/pdfs/KerkEnAmbt/kerk_en_ambt-de.pdf ( Gesamttext)
http://www.kathweb.at/site/nachrichten/database/41515.html
Wer so etwas als " offizieller"Theologe öffentlich äußert, hat ganz klar die Kirchengeschichte zu großen Teilen ausgeblendet und negiert auf diese Weise das Tun der Alten Kirche in den Anfängen bis in die ersten 3-4 Jahrunderte hinein. Waren etwa die Freunde und NachfolerInnen der christlichen Urgemeinden ausgewiesene Theolgen und Experten ? Mit mission canonica und guter Bezahlung ??? Nein, es waren Menschen, die vom Lebensbeispiel und Jesu freundlicher und menschenzugewandter Liebe begeistert waren und diese in Erinnerungshandlungen in Wort UND Tat weitergegeben haben in ihren Gemeinschaften . Die Systemträger der Kirche, die Kleriker, haben später daraus ein Gesetz gemacht- so weit entfernt vom Ursprung, wie die Erde von den Grenzen des Universums , unednmlich weit entferntvom Menschenund von Gott, dass es weh tut, wenn man solche Sätze und Verengungen liest und hört. Die Gefahr der Sekte hat eindeutig die RKK in ihrer Macht-und Klerikerzentriertheit, die sie selbstverliebt bis zum Exzess zelebriert und auch noch glaubt, das sie dies in legitimer Präsenz Jesu tut !
Im Grunde hat Martha Heizer und ihre MitstreiterInnen nichts anderes getan, als das, was die niederländischen Dominikaner auch schon gefordert haben. Und im Grunde tut sie nichts anderes, als es die alte Kirche auch gemacht hat: Erinnerung feiern in der richtigen Meinung der Erinnerung an Jesus Christus mit dem Recht und der Pflicht einer Getauften, die nichts anderes tut, als in den Fußspuren des Nazareners zu gehen, wie er es sich gewünscht und wozu er seine Freunde beauftragt hat. Sollte die Kirche zu Sanktionen greifen, widerspräche sie Jesu Auftrag und der Tatsache, dass alle Getauften als PriesterInnen vollgültig handeln, das das Zentrum des Heilswirkens zu allererst die Gemeinschaft, die Gemeinde ist , der der Leib Christi ist und ganz im paulinischen Sinn unterschiedslos in der Nachfolge Jesu stehen und handeln (Galaterbrief). Eine besondere Weihe braucht sie nicht, denn allein die Taufe ist das Merkmal, das allen gemeinsam ist. Somit auch die Vollmacht. Die pyramidiale Hierarchie mit dem angeblich " unauslöschbaren priesterlichen Alleinstellungsmerkmal durch besondere Weihe " und damit Handlungsv-und sakramentaler (!)Vollzugsvollmacht ist eine rein klerikal,von Menschenhand in Verbindung mit einer Vermischung rein weltlicher Machtideale und deren Teilhabe, eine reine Systemleistung, mit dem die so Geweihten nichts an " Mehr" wirken, es sei denn, man glaubt immernoch an die magische Vorstellung der Besonderheit des Stellvertreterfunktion, die den Klerikern so unverdient zugedacht wird.
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