Montag, 14. November 2011

Hi, Exzellenz Klaus!



Lothar Müller, Theol.

Zu KATHPRESS v. 10.11.2011.

Die Aussagen so mancher Bischöfe – Entschuldigung „Exzellenzen“ – sind ein Leckerbissen für christliche „Leichtzyniker“. Ein allzu schwerer sollte man ja nicht sein.

Hi, Exzellenz Klaus!

Also – und der KATHPRESS – Reihe nach: die „Priester (sollten) von organisatorischen Aufgaben befreit werden , um sich wieder „dem Wesentlichen zuwenden“ zu können.
Dafür bin ich auch. Aber – eines – bischöflicher Bruder Klaus: zum Führen von Matriken und anderen Administrationsaufgaben hat der HERR uns meist zu viele Gaben geschenkt. Zu viele Talente, mit denen wir – im Sinne der Kirche – so richtig wuchern müssen. So einfach und klerikal – selbstbewusst geht`s nicht! Auch wir dürfen unsere Talente nicht vergraben. Dürfen wir nicht!!!

Dass Sie, Bruder Klaus, in diesem Selbstverständnis keine Freude mit der Predigt von LaiInnen haben, ist natürlich klar. Aber diese finden statt und werden weiterhin stattfinden – hier und da werden sie halt „Ansprachen“ oder so genannt. Die Talente wuchern einfach – Bruder Klaus – der Widerstand ist vergeblich! Engagement ist nicht eingrenzbar. Das sagen Sie, Bruder Klaus – eigentlich auch wenn Sie meinen: „seine Aufgabe an seinem Platz und seiner Berufung gemäß“. Sie können – das ist Ihr Recht – Plätze zuweisen, nicht aber Berufungen! Das geht nicht, da ist ein ANDERER zuständig. Mit DEM sollten Sie Konflikte vermeiden! Ich sag das, weil ich Sie mag.

Mit der Besetzung der Pfarren haben Sie aber schon ein Problem. Wenn von 424 Pfarren nur mehr 184 einen eigenen Pfarrer haben, dann ist schon auch die Verantwortung des Bischofs bzw. seiner Vorgänger anzusprechen. Nur über die aktuelle Situation zu jammern – Sie tun dies nicht – ist zu wenig. Der HERR wird zu der jeweils gegeben Zeit Bilanzen verlangen. Was hast Du übernommen, was hast Du übergeben. Und: was hast Du gemacht? Hast Du schon auch Deine Möglichkeiten genützt, um da – wie heißt es gleich – ah, Rom – die Deinen zu vertreten?

Auf ihre Nöte und Ideen deutlich aufmerksam zu machen? Du, Du warst doch Bischof, wird ER sagen, hast Du schon auf die „Deinen“, wir haben sie früher „Schafe“ genannt, geschaut? Das wird ER Sie, Bruder Klaus fragen. Mich wird`s anders treffen. Aber so wird es sein.

Machen Sie`s gut, Bruder Klaus!
Lothar Müller

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