Der Tübinger Theologe Bernd Jochen Hilberath sagt in einem Interview mit der Herder Korrespondenz 1/2011 sehr treffend: "Die Gläubigen haben im Allgemeinen ja nichts gegen ihre Bischöfe; aber sie wünschen sich, dass diese Bischöfe ihre Anliegen, ihre positiven wie negativen Erfahrungen kennen und das eine oder andere auch gegenüber der römischen Zentrale zur Sprache bringen."
Die Menschen, die die Kirche verlassen haben, verdienen in ihrer Entscheidung Respekt und Dank für die langjährige Treue zur Kirche. Ebenso wie alle, die in der Kirche bleiben.
Der Reichtum der Kirche sind die frohe Botschaft Jesu Christi und ihre Menschen.
Offene Fragen und Probleme gehören endlich gelöst – es ist jetzt wirklich Zeit für Reformen. Einige Punkte:
- Umgang der Kirche mit Scheidung, Wiederverheiratung und Partnerschaf
- Freie Wahl der Lebensform für Priester - Abschaffung der verpflichtenden Ehelosigkeit
- Umgang mit und Rede über Sexualität
- Stellung der Frau in der Kirche - Zugang zu Ämtern
- Mitbestimmung und Mitverantwortung des Kirchenvolkes
- Als Kirche authentisch handeln - der Geist des Evangeliums Jesu Christi muss sich in der Organisation abbilden
- Einschränkung der klerikalen Macht
- Verankerung des synodalen Prinzips der Urkirche auf allen Ebenen der Kirche
- Verwirklichung einer einladenden Kirche durch Begegnung und DIALOG und durch die Nähe zu den Menschen.
Bischof Schwarz auf ORF-Kärnten zu der Kirchenaustrittswelle:
Schwarz sieht zahlreiche Themen
Die Entwicklung zwinge die Kirche zum Umdenken, sagt Bischof Alois Schwarz. Offene Themenfelder müssten jetzt dringen in Angriff genommen und kirchenintern aber vor allem auch mit den Menschen diskutiert werden.
"Ich meine, dass die Rolle der Frau in der Kirche nach wie vor ein Thema ist. Auch persönliche Leidensgeschichten brauchen durchaus Aufmerksamkeit", erklärte Schwarz.
"Auch die Beziehungsgefüge der Menschen in Partnerschaften mit den Themen Liebe, Sex und Partnerschaft brauchen Aufmerksamkeit und Barmherzigkeit. Genauso die Frage, wie man Geschiedenen und Wiederverheirateten Barmherzigkeit zukommen lassen können", so Schwarz.
5 Kommentare:
Stichwort "Mitbestimmung und Mitverantwortung des Kirchenvolkes"
Wie "groß" das Interesse an solchen Standardforderungen der Berufskatholiken tatsächlich in der Breite ist, zeigt wieder mal die Realität:
Für Pfarrgemeinderatswahlen findet man an immer mehr Orten nicht genügend Kandidaten und die Wahlbeteiligung liegt i.d.R. auf einem Niveau, das die Abhaltung einer Wahl nur noch lächerlich erscheinen lässt.
Herr Posch als Vertreter der Laieninitiative ist kein sogenannter Berufskatholik. Er ist selbständig und erhält keinerlei Vergütungen von der römisch katholischen Kirche. Auch die Religionslehrer bezahlt das Land bzw. der Bund. Aber das kann nur einem Ignoranten entgehen.
Außerdem scheinen die ewiggestrigen Tridentinumromantiker nach Juden, Hexen, Ketzern und Freimaurern ein neues Feindbild gefunden zu haben, die Berufskatholiken.
Die Kirche tut sich aufgrund Ihrer Verfassung halt schwer in Sachen Glaubwürdigkeit demokratischer Elemente. Das wird auch Herr Zsifkovics nicht ändern können.
Kirche Christi ist nicht demokratisch!
Sind sie bibelfest?
Joh 15,16: "NICHT IHR HABT MICH ERWÄHL, SONDERN ICH HABE EUCH ERWÄHLT und dazu BESTIMMT, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt."
Da gehts aber schon um die Berufung zum Glauben und nicht um die Legitimation absoluter oder relativer Macht von Menschen in der Institution Kirche.
@Pfiffikuss
Mt 23,8: Ihr sollt euch nicht Meister nennen lassen!
Ja, ALLE hat uns Christus erwählt! Halleluja! Leider kapieren das die wenigsten der Hochwürdigsten.
"Demokratie" brauchen wir eh nicht unbedingt - wenn nur die Geschwisterlichkeit da wär!!
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